Oli Aretz
Mönchengladbach
Interview :
Dogscan:
Wie wurde bei Ihnen Lungenkrebs diagnostiziert?
Oli:
Die Diagnose wurde gestellt, als ich ein Problem mit Schnarchen hatte. Ich habe mich an einen Lungenarzt gewandt, der mich untersucht hat. Ich musste noch zwei weitere Male zu ihm gehen. Bei einem Termin wurde mir gesagt, dass möglicherweise etwas vorhanden ist, das geröntgt werden muss. Daraufhin habe ich mich an Dr. Fer... gewandt. Ich wurde geröntgt und zwei Wochen später hatte ich einen Termin im Krankenhaus zur weiteren Abklärung. Es ging alles sehr schnell.
Dogscan:
Wie ging es im Krankenhaus weiter?
Oli:
Ich war einen Monat lang in diesem Krankenhaus. Dort hatte ich ein Gespräch mit einem Chirurgen. Er benahm sich sehr unhöflich, fragte mich, warum ich überhaupt hier sei und warum ich eine Tasche dabei habe. Ich erklärte ihm, dass ein anderer Arzt mir gesagt hatte, dass ich die Tasche mitbringen solle. Er beschwerte sich darüber, dass er keine Kollegen hätte und das er alles alleine machen müsse. Ich dachte mir meinen Teil. Nachdem das Gespräch vorbei war, wurde ich zur Strahlentherapie überwiesen.
Dogscan:
Hat Ihnen bis dahin schon jemand gesagt, dass Sie Lungenkrebs haben?
Oli:
Nein, das haben sie mir erst im Krankenhaus gesagt. Es wurden zwei Stellen in meiner Lunge festgestellt. Aufgrund einer Herzerkrankung war eine Operation nicht möglich, daher war nur eine Strahlentherapie möglich. Es ging alles sehr schnell. Menschen kamen sogar aus Holland zur Strahlentherapie.
Dogscan:
In welchem Stadium wurde der Krebs diagnostiziert? War es ein frühes Stadium? Sie sind ja nur wegen des Schnarchens dorthin gegangen.
Oli:
Der Krebs wurde im mittleren Stadium diagnostiziert. Die Strahlentherapie war körperlich sehr anstrengend.
Dogscan:
Wie stellt man sich eine Strahlentherapie vor?
Oli:
Je nach Art der Strahlentherapie wird zunächst ein Abdruck von Ihnen gemacht. Es wird eine individuelle Hülle erstellt. Bei jeder Strahlentherapie wurde mir diese Hülle angelegt. Ein riesiger Apparat mit drei Köpfen bewegte sich über mir. Die Bestrahlung dauerte immer 10-15 Minuten. Als Nebenwirkung verspürte ich nur Müdigkeit. Ich musste erneut ins Krankenhaus, weil ich so erschöpft war, und es wurde festgestellt, dass der Krebs sich nun auch in der Leber ausgebreitet hatte. Ich konnte es kaum glauben. Deshalb war ich weitere 6 Wochen im Krankenhaus und wog nur noch 45 kg.
Dogscan:
Kurze Unterbrechung.
Oli:
Gerade vor Weihnachten 2023 wurde ein neuer Tumor in meiner Leber entdeckt. Meine Nierenwerte sind nicht gut. Die Ärztin wollte mich sofort ins Krankenhaus einweisen, da meine Nierenwerte bei 4,3 lagen. Am nächsten Tag ging ich zu meinem Stamm-Arzt. Er hat mir eine Umstellung der Medikamente verschrieben, und bisher geht es mir besser. Die Tabletten scheinen zu wirken. Die Nachuntersuchung steht jedoch noch aus.
Dogscan:
Hat der Krebs Ihr Leben beeinflusst?
Oli:
Auf jeden Fall. Ich konnte nicht mehr Auto fahren und durch die Erschöpfung kann ich kaum noch etwas tun. Ich kann kaum etwas tragen oder erledigen. Ich bin sehr dankbar, meine Frau an meiner Seite zu haben, die mir vieles abnimmt.
Dogscan:
Möchten Sie eine Botschaft teilen?
Oli:
Suchen Sie frühzeitig einen Facharzt auf, der sich mit Lungenkrankheiten auskennt. Es ist enorm wichtig, einen solchen Arzt zu haben.
Dogscan:
Genau das ist es, was wir erreichen wollen. Wir möchten Lungenkrebs frühzeitig erkennbar machen.
Oli:
Ich finde es schrecklich, wie lange die Wartezeiten bei den Lungenärzten sind. Manchmal sogar bis zu 8 Monate.
Dogscan:
Fachärzte sind leider sehr ausgelastet.
Oli:
Die Gesundheitspolitik ist meiner Meinung nach völlig daneben. Die Ausbildung junger Ärzte lässt zu wünschen übrig. Einige wichtige Dinge werden ihnen nicht mehr beigebracht. Bevor ich zu dem Dr. gekommen bin, der mich jetzt behandelt, war ich in einer onkologischen Praxis. Dort wurde mir eine Immuntherapie mit einer überhöhten Dosierung verabreicht, die gar nicht nötig war. Das ich jetzt bei meinen Behandelnden Arzt bin, ist einem Zufall, einer Taxi fahrt zu bedanken.
Dogscan:
Wie lange ist es her, dass bei Ihnen die Diagnose Lungenkrebs gestellt wurde?
Oli:
Das war 2020.
Dogscan:
Sie sind über einen Freund auf uns aufmerksam geworden. Was hat Sie dazu bewogen, bei uns mitzumachen?
Oli:
Ich hatte eine positive Einstellung. Wenn man mit einer Krankheit konfrontiert ist und weiß, dass man etwas für die Zukunft ändern kann, warum sollte man dann nicht mitmachen?
Dogscan:
Das schätzen wir sehr hoch ein. Für uns ist es von unschätzbarem Wert, Ihre Atemprobe zu erhalten. Wie war es, die Maske zu tragen?
Oli:
Das Tragen der Maske war in Ordnung. Das kennen wir ja alle noch aus Corona Zeiten im Gegensatz hierzu war die Maske wirklich angenehm und hat nicht weiter gestört.